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Projektstart Swiss Case Studies: Junge Perspektiven auf Baukultur in Gemeinden

Peter Staub, Direktor der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau / Credit: Alexander Jaquemet © Berner Fachhochschule

7 novembre 2025
Stiftung Baukultur Schweiz | Da un punto di vista personale

Projektstart Swiss Case Studies: Junge Perspektiven auf Baukultur in Gemeinden

Im Rahmen des Projekts Swiss Case Studies wurden 2025 erstmals Studierendenprojekte aus Schweizer Architekturhochschulen bei der Stiftung Baukultur Schweiz eingereicht. Das gemeinsam mit dem Architekturrat der Schweiz, unter der Leitung von Peter Staub, entwickelte nationale Projekt befasst sich mit der Zukunft hoher Baukultur in Gemeinden und vereint verschiedene Perspektiven aus Politik, Planung und Lehre.

Bereits im Frühjahr wurden elf herausragende Studierendenprojekte verschiedener Architekturhochschulen übermittelt, die unterschiedliche Aspekte des Bauens und Planens in der Gemeinde behandeln. Im September sind weitere Eingaben hinzugekommen. Die Arbeiten bringen einerseits die Praxis in die Hochschulen, indem sie konkrete soziale und wirtschaftliche Situationen verschiedener Schweizer Gemeinden untersuchen. Andererseits eröffnen sie junge Perspektiven und entwickeln im Kontext von Lehre und Forschung frische Lösungsansätze für bestehende Herausforderungen. So schlägt das Projekt eine Brücke zwischen Hochschulen und Gemeinden

Die eingereichten Arbeiten befassen sich mit der Verdichtung in ländlichen, von Einfamilienhäusern geprägten Gebieten, die einen Grossteil der Siedlungsfläche in der Schweiz ausmachen, und nehmen darüber hinaus auch einige städtische und touristische Gemeinden in den Blick. Auch in den kommenden Semestern sind die Schweizer Hochschulen eingeladen, herausragende Projekte bei der Stiftung einzureichen. Es sind verschiedene Publikationsformate geplant.

Die Swiss Case Studies sind auch an der kommenden Jahrestagung «Baukultur und Rendite» vertreten: Am 12. November 2025 werden drei ausgewählte Projekte an der Tagung in St. Gallen präsentiert, welche die Inhalte der Veranstaltung sinnvoll ergänzen. Das sind die drei Projekte in Kürze:

Die Masterarbeit «Zum Beispiel Tartar – Dorfgemeinschaft im Wandel» von Paula Kiener und Samuel Giblin (Prof. Elli Mosayebi und Dr. Tino Schlinzig, Nelly Pilz, ETH Zürich) fokussiert auf das Prinzip der Gemeinschaft. Die Analyse des von Zweitwohnsitzen geprägten Dorfes Tartar im Kanton Graubünden führt zur Umnutzung einer im Dorfzentrum gelegenen Scheune – als Antwort auf die fehlenden sozialen Infrastrukturen in alpinen Gebieten.

Projektstart Swiss Case Studies: Junge Perspektiven auf Baukultur in Gemeinden

Im Zentrum der Masterarbeit steht die Umgestaltung einer geräumigen Scheune zu einer Mehrzweckhalle mit gemeinschaftlich genutztem Lager, angrenzendem Dorfladen und Werkstatträumen. © Professur Mosayebi ETH Zürich, Herbst 2024

Auch das Projekt «Viadukt für den Gleisdamm» von Jacqueline Waeger und Marie-Jeanne Wohlhauser (Gastdozentin Gabriela Mazza, BFH Architektur und Sabine Gresch, Leiterin Abteilung Stadtplanung, Stadt Biel/Bienne) adressiert das Gemeinschaftsleben. Räumliche, soziale und ökologische Potenziale des Bahnhofsareals in Biel versprechen – durch gezielte Eingriffe auf verschiedenen Massstabsebenen – eine Reaktivierung des Areals, das den Bahnhof mit dem See verbindet. Vorgesehen sind unter anderem eine Neuinterpretation der bestehenden Viaduktbogenarchitektur, der behutsame Umbau von Bestandsstrukturen und ein Grünkorridor, der das städtische Mikroklima verbessert.

Projektstart Swiss Case Studies: Junge Perspektiven auf Baukultur in Gemeinden

Viadukt für den Gleisdamm © Jaqueline Waeger & Marie-Jeanne Wohlhauser, Joint Master Architektur, Berner Fachhochschule, Biel/Bienne 2024

Das städtebauliche Entwurfsprojekt «Rehetobel» setzt neue Impulse für ein dörfliches Bebauungsmuster im Appenzellerland. Durch gezielte Eingriffe im Dorfkern sowie den Ausbau gemeinschaftlicher und altersgerechter Wohnräume und sozialer Begegnungsräume wird das Ortsbild gestärkt und das dörfliche Leben nachhaltig gefördert. Das Projekt sieht unter anderem zwei Neubauten vor, welche sich an der bestehenden, traditionellen Baukultur des Ortes orientieren und diese neu interpretieren. Auf Basis einer sorgfältigen Analyse der Dorfstruktur werden so neue Formen des Wohnens und einer besseren Vernetzung in Rehetobel vorgeschlagen.

Projektstart Swiss Case Studies: Junge Perspektiven auf Baukultur in Gemeinden

Die zwei geplanten Neubauten in Rehetobel basieren auf einer sorgfältigen Analyse der bestehenden Ortsarchitektur und nehmen diese in Materialisierung und Formgebung auf. © ArchitekturWerkstatt St.Gallen, Michelle Molinaro & Darija Stojnic

Kommen Sie an die Tagung und erfahren Sie von den Verantwortlichen selbst mehr über die Projekte. Es sind noch freie Plätze verfügbar – hier können Sie sich anmelden.

Wir danken den Schweizer Architekturhochschulen für ihren Einsatz, die Ebene der Gemeinde und ihre praktischen Planungsherausforderungen in der Lehre zu beleuchten, und freuen uns auf die nächsten Eingaben. Auch dem Architekturrat der Schweiz gilt unser herzlicher Dank für die Zusammenarbeit.

Caroline Tanner

Caroline Tanner ist Architektin, Autorin und Philosophin. Sie studierte Architektur an der ETH Zürich und arbeitete mehrere Jahre als Architekturjournalistin bei den NZZ Fachmedien. 2024 hat sie den «Master in Geschichte und Philosophie des Wissens» mit einer Arbeit in Architekturphilosophie mit der Bestnote abgeschlossen.

Caroline Tanner

Stiftung Baukultur Schweiz

Die Stiftung Baukultur Schweiz ist eine nationale, neutrale und politisch unabhängige Stiftung. Im Frühjahr 2020 gegründet, bringt sie Akteure zusammen, schafft Plattformen, initiiert Prozesse und macht sich stark für jene, welche die Grundlagen der Baukultur inhaltlich ausarbeiten oder diese in der Praxis umsetzen.

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